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Doppelter Abschied in der katholischen Kirchengemeinde: Pater Leo Beck und die langjährige Kirchenmusikerin Hildegard Kruip sagten Lebewohl. Der 78-jährige Franziskanerminorit wird zum 1. September die Aufgabe des Guardian im Kloster Gemünden-Schönau antreten. Kruip, die 35 Jahre die Orgel spielte und 30 Jahre den Kirchenchor leitete, zieht nach Würzburg.

Einen gut besuchten Dankgottesdienst und viele Ministranten hatte sich Pater Leo zu seinem Abschied gewünscht. Und dieser Wunsch war in Erfüllung gegangen: Jung und Alt versammelten sich zur einer feierlichen Messe, die von der Reichenberger Kirchenband „Freiraum K." unter Leitung von Christoph Schubert gestaltet wurde. Beck konnte auch gleich seinen Nachfolger vorstellen: Der Mariannhillerpater Mario Muschik übernimmt Pater Leos Aufgabe als Pfarrvikar in der Pfarreiengemeinschaft Kreuz Christi mit Schwerpunkt Kist und Reichenberg.
„Es fällt nicht leicht, ihn gehen zu lassen", sagte Reichenbergs Pfarrgemeinderatsvorsitzender Konrad Lochner beim Empfang im Pfarrheim über den beliebten Ordensmann, der zuletzt sechs Jahre fester Seelsorger in Kist und Reichenberg war, aber schon seit 1977 regelmäßig als Vertretung nach Reichenberg gekommen war. Pater Leos Gabe des Zuhörens stellte Reichenbergs Bürgermeister Stefan Hemmerich heraus, der Becks gutes Verhältnis zur politischen Gemeinde lobte. 

Befreundet mit dem Amtsbruder

Außergewöhnlich harmonisch, ja freundschaftlich entwickelte sich in den sechs Jahren auch das Verhältnis zwischen Pater Leo und seinem evangelischen Amtsbruder Pfarrer Mattias Penßel. Um bei der Verabschiedung mit dabei sein zu können, hatte Penßel am Sonntag extra den evangelischen Gottesdienst verschoben. „Wo gibt es so was sonst in Bayern oder Deutschland", fragte Pater Leo. Penßel, der beim Gottesdienst die zweite Lesung vortrug, erklärte, dass er von Beck ein Stück weit Gelassenheit gelernt habe – und zu lächeln, auch, wenn es mal schwer fällt. „Ich hoffe, auch einmal ein kleiner Leo zu werden", sagte der evangelische Pfarrer und kündigte schon mal an, mir seinem evangelischen Posaunenchor an Becks neuer Wirkungsstätte, der Wallfahrtskirche Schönau, einen Besuch abzustatten.

Von den Katholiken erhielt Pater Leo als Abschiedsgeschenk eine Stola mit dem Bild Franziskus' und dem Franziskanerzeichen, dem Tau. Von der politischen Gemeinde gab es einen Korb mit Süßem aus dem Reichenberger Karibuni-Eine-Welt-Laden, von Pfarrer Penßel einen „halben Meter" bayerische Biere. Dankesworte und Geschenke an Pater Leo gab es auch von den Ministranten (Gabi Geißler), Kindergottesdienstkindern (Judith Köck) und dem Karibuni-Eine-Welt-Verein (Maria Weiss).
Leo Beck stammt aus Floß in der Oberpfalz und war 1959 in Schwarzenberg in den Franziskanerorden eingetreten. Am 29. Juni 1966 empfing er in der Würzburger Klosterkirche der Mariannhiller Missionare durch Weihbischof Alfons Kempf die Priesterweihe. Danach war er als Pfarrer in Scheinfeld eingesetzt. Von 1977 bis 1989 war Beck Junioratsleiter im Kloster Würzburg, von 1986 bis 1995 Guardian. Generalassistent seiner Gemeinschaft in Rom war er von 1995 bis 2007. Als Provinzialminister wirkte er im Anschluss bis 2011.

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