Familiensynode: Zeugnis einer lebendigen Kirche
Die Synode ist zu Ende. Der Sakramentenzugang für wiederverheiratete Geschiedene kommt im Abschlussdokument direkt nicht vor. Auch die mit dem Namen von Kardinal Walter Kasper verbundene Idee eines „Bußweges“ für wiederverheiratete Geschiedene zurück zu den Sakramenten taucht nicht auf. Ein Thema sticht heraus: die Frage des Gewissens. Zur Prüfung des Gewissens gehören das Gespräch mit dem Beichtvater, die Einbeziehung der Umstände und der inneren Verfassung.
Die Deutsche Sprachgruppe brachte einstimmig folgendes Ergebnis in das Schlussdokument der Synode- auszugsweise: „ Christliche Familien sind berufen, das Evangelium von der Ehe durch ihr Leben zu bezeugen. Die christlichen Eheleute sind damit Teil der neuen Familie Christi, seiner Kirche. So dürfen die Eheleute Sakrament sein für die Welt. ..Ein Bekenntnis war uns wichtig: im falsch verstandenen Bemühen, die kirchliche Lehre hochzuhalten, kam es in der Pastoral immer wieder zu harten und unbarmherzigen Haltungen, die Leid über Menschen gebracht haben, insbesondere über ledige Mütter und außerehelich geborene Kinder, über Menschen in vorehelichen und nichtehelichen Lebensgemeinschaften, über homosexuell orientierte Menschen und über Geschiedene und Wiederverheiratete. Als Bischöfe unserer Kirche bitten wir diese Menschen um Verzeihung. ..Der Arbeitsgruppe war wichtig zu betonen, dass die christliche Überzeugung grundsätzlich davon ausgeht, dass Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen und sie gesegnet hat, damit sie ein Fleisch seien und fruchtbar werden. ..Alle Theorien, die das Geschlecht des Menschen als nachträgliches Konstrukt ansehen und seine willkürliche Auswechselbarkeit gesellschaftlich durchsetzen wollen, sind als Ideologien abzulehnen... Das katholische Glaubensbekenntnis zur Ehe gründet auf den Worten des Herrn in der Heiligen Schrift und der Apostolischen Tradition und wurde durch das Lehramt in seiner Substanz treu bewahrt... In nicht mehr homogenen christlichen Gesellschaften oder Ländern mit unterschiedlicher kultureller und religiöser Prägung kann ein christliches Verständnis der Ehe auch bei Katholiken nicht ohne weiteres vorausgesetzt werden. Ein Katholik ohne Glauben an Gott und seine Offenbarung in Jesus Christus kann nicht automatisch eine sakramentale Ehe vollziehen...Im Hinblick auf die
Ehevorbereitung war es der Arbeitsgruppe in Anliegen, darauf hinzuweisen, dass ein kurzes Gespräch oder eine knappe Einführung hier nicht ausreichen. Da viele Brautleute nicht auf eine vom Glauben