Mist – Dünger für unser Leben?
„Das Pferd macht den Mist in dem Stall, und obgleich der Mist Unsauberkeit und üblen Geruch an sich hat, so zieht doch dasselbe Pferd denselben Mist mit großer Mühe auf das Feld; und daraus wachsen der edle schöne Weizen und der edle süße Wein, die niemals so wüchsen, wäre der Mist nicht da. Nun, dein Mist, das sind deine eigenen Mängel, die du nicht beseitigen, nicht überwinden noch ablegen kannst, die trage mit Mühe und Fleiß auf den Acker des liebreichen Willens Gottes in rechter Gelassenheit deiner selbst. Streue deinen Mist auf dieses edle Feld, daraus sprießt ohne allen Zweifel in demütiger Gelassenheit edle, wonnigliche Frucht auf."
Dieser Text des Mystikers Johannes Tauler, der im 14. Jahrhundert gelebt hat, spricht uns beim ersten Lesen vielleicht nicht sofort an. Denn wer von uns beschäftigt sich schon gerne mit Mist, zumal wenn es auch noch der Eigene ist. Dennoch ist mir dieser Text wichtig geworden, weil er für mich etwas sehr Menschliches und Entlastendes zum Ausdruck bringt. Er ermutigt mich, zu dem Mist, den ich in meinem Leben immer wieder baue, zu stehen, ihn anzunehmen als einen Teil von mir. Er ermutigt mich, nicht perfekt und fehlerlos sein zu müssen. Ja, er zeigt mir, dass gerade auch die Fehler und Schwächen für mein Leben, für mein Wachsen und Reifen wichtig sind. Er zeigt mir, dass Gott mich auch und gerade mit meinen Fehlern und Schwächen annimmt, dass ich mich im Vertrauen auf seine bedingungslose Liebe auch mit meinem Mist anfreunden darf.
Und so macht mir dieser Text letztlich auch die „Fehlerfreundlichkeit" Gottes und somit unseres Glaubens deutlich. Ich denke, eine solche „Fehlerfreundlichkeit" täte uns allen gut. Sie würde im täglichen Umgang miteinander manches unverkrampfter machen. Sie würde zu mehr Barmherzigkeit beitragen, uns selbst und auch unseren Mitmenschen gegenüber. Und sie würde uns demütiger und gelassener machen, wenn wir erkennen: Es kommt letztlich nicht auf unseren Perfektionismus an, sondern auf den „liebreichen Willen Gottes". Gerade in der Jahreszeit wo die Tage wieder kürzer werden und man mehr Zeit im Haus verbringt ist Gelegenheit, mal wieder aufzuräumen, den eigenen angestauten Mist sich anzusehen und wegzubringen um frei zu werden. Es ist Gott der unseren Mist in „schönen Weizen" und „süßen Wein" verwandelt, der aus unseren Anstrengungen und Bemühungen, und mögen sie noch so bruchstückhaft und unfertig sein, sein Reich unter uns aufbauen kann.
Melanie Greier, Gemeindereferentin
Gottesdienste und andere Termine
16.10. 29. Sonntag im Jahreskreis
10.15 Heilige Messe nach Meinung
19.00 Karibuni-Benfizjubiläumszauberschau mit Bernd Zehnter und
seinem Programm „Zauberkunst PUR", ev. Gemeindehaus
Eintritt frei, Spenden erbeten
20.10. 18.30 Rosenkranz
19.00 Heilige Messe
23.10. 30. Sonntag im Jahreskreis
10.15 Heilige Messe; Jubiläumsgottesdienst Karibuni Reichenberg
mit Missio-Chor und Trommelhaus-Ensemble;
anschl. Empfang im Pfarrheim
10.15 Kindergottesdienst
27.10. 18.30 Rosenkranz
19.00 Heilige Messe
30.10. 31. Sonntag im Jahreskreis
10.15 Heilige Messe
1.11. Allerheiligen
10.15 Heilige Messe
15.30 Ökumenisches Totengedenken am Reichenberger Friedhof
3.11. 18.30 Rosenkranz
19.00 Heilige Messe
6.11. 32. Sonntag im Jahreskreis
10.15 Heilige Messe
10.11. 18.30 Rosenkranz
19.00 Heilige Messe
13.11. 33. Sonntag im Jahreskreis
10.15 Heilige Messe
Bis zum 27. Oktober nimmt Pater Mario als Delegierter (gewählter Vertreter) der Deutschen Provinz der Missionare von Mariannhill am Generalkapitel seiner Gemeinschaft in Rom teil. In dieser Zeit ist Pfr. Dr. Jelonek für die Seelsorge in Kist und Reichenberg zuständig.
Zum Vormerken:
4.12. 14.00 Adventspfarrfest, Pfarrheim
29.1. 11.30 Ökumenischer Neujahrsempfang in Reichenberg
Erntedank mit Pater James
Pater Mario ist im Monat Oktober in Rom für seinen Orden tätig. Der Claretiner-Pater James zelebrierte den Erntedankgottesdienst in Reichenberg. Ein üppig geschmückter Altar umrahmt mit vielen Erntedankkörbchen bot ein beeindruckendes Bild. Ein ganz herzliches Vergelt´s Gott allen Helfern. EG
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Ökumenisches Totengedenken am Friedhof
Die Reichenberger Kirchengemeinden laden am Allerheiligen-Feiertag, 1. November, um 15.30 Uhr wieder zum ökumenischen Totengedenken auf den Reichenberger Friedhof ein. Für die musikalische Umrahmung sorgt der Posaunenchor Uengershausen.
Aktion Adventsfenster: Begegnung und mehr
Advent:
Zeit der Lichter
Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit
aber auch
Zeit der Gemeinschaft
Zeit des Zusammenkommens und der guten Gespräche
Seien auch Sie Gastgeber und helfen Sie, die schöne Tradition des „Adventsfensters" in Reichenberg wiederzuerwecken.
Einfach einen Termin im Advent auswählen und am festgelegten Tag ein beliebiges Fenster mit Lichtern und dergleichen dekorieren.
Dann treffen sich alle, die Zeit und Lust haben in der Garage, im Carport oder einfach vor der Haustüre und verbringen 1-2 Stunden miteinander und lassen die Hektik des Alltags hinter sich. Zur feierlichen Umrahmung dient beispielsweise eine schöne weihnachtliche Geschichte, ein Gebet oder es werden einfach zusammen Lieder gesungen.
Wir laden zu Begegnungen ein, aus der Gemeinschaft wachsen kann!
Anmeldungen und Terminabsprachen bis zum 30.10. bei Melanie Greier, Tel.: 09306/983789, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder bei Barbara Keßler, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!