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Der Heilige Geist hält die Kirche zusammen

Im Petersdom in Rom gibt es nur ein einziges farbiges Glasfenster: ganz vorne in der Apsis die Darstellung des Heiligen Geistes im Symbol der Taube (siehe Foto). ..Das hat Aussagekraft für uns alle in der Kirche: Vom Heiligen Geist geht das entscheidende Leben für die Weltkirche aus; wo wir Gläubige ihn in uns wirken lassen, gibt es Zusammenhalt, Einigkeit, Erleuchtung und menschliche Wärme. Kirche als weltumspannende Gemeinschaft kann durch keinen Menschen, durch keine menschliche Kraft zusammengehalten werden, am Leben erhalten werden. Allein die Kraft und die Erleuchtung des Heiligen Geistes kann aus vielen Völkern mit vielen Sprachen eine einzige, lebendige, mensch­lich warme Gemeinschaft lebendig gestalten. Der heilige Augustinus stellt deshalb dem pfingstlichen Sprachenwunder die babylonische Sprachenverwirrung gegenüber. Das Lied „Komm Schöpfer Geist, kehr bei uns ein“ bringt genau dies zum Ausdruck: Wo der Geist Gottes in uns wirkt, können wir uns quer durch alle Völker hindurch verstehen, eine lebendige Gemeinschaft bilden. In der Gemeinschaft der Weltkirche lebt das Pfingstwunder weiter durch alle Zeiten. Heute sprechen die Völker der Weltkirche in einer Sprache des Glaubens, vom Heiligen Geist zusammen­geführt. Was damals im „Babylonischen Turm“ die Sprachverwirrung mit sich brachte, kommt heute durch das Wirken des Heiligen Geistes zu einer Weltgemeinschaft im Glauben zusammen. Ich habe dies in meinen Reisen nach Afrika, Lateinamerika und Europa erleben dürfen: Wir erleben ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das das Trennende überwindet. Wir haben jetzt schon in den Orden der Kirche eine weltumspannende Gemeinschaft, die durch das Wirken des Heiligen lebendig erhalten wird, eine Weltgemeinschaft, die immer noch wächst. Ich denke an die Missionen in Vietnam, in China, in manchen Ländern Afrikas, wo heute schon die Kirche lebendiger ist als bei uns in Westeuropa.. .Augustinus schreibt: „ Was jener Turm zerstreut hatte, sammelt schon die

Kirche. Eine wunderbare Beschreibung des missionarischen Wirkens der Kirche heute! Was menschlicher Stolz verwirrte, das führt Gottes Wirken wieder zusammen. So heißt nach Augustinus Christwerden wesentlich, aus der Zerstreuung in die Einheit gehen, vom babylonischen Turm ins Pfingstgemach, in das eine neue Volk Gottes aus den vielen Völkern der Menschheit.

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