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Start zum Beginn der Adventszeit 2013 – Für viele Gläubige ist es ein selbstverständlicher Begleiter in jeder Messfeier: das Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“.

Das (noch) aktuelle Gotteslob wird nunmehr seit über 40 Jahren verwendet. Umfragen in den Pfarrgemeinden aller Diözesen haben den Wunsch nach einer inhaltlichen wie pastoralen zeitgemäßen Aktualisierung des Werkes ergeben, sodass ab dem 1. Advent 2013 ein neues Gebets- und Gesangbuch für Gottesdienste und den privaten Gebrauch bereitsteht – herausgegeben von der Deutschen Bischofskonferenz, der Österreichischen Bischofskonferenz und dem Bischof von Bozen-Brixen. An dem Gemeinschaftswerk „Gotteslob“ haben sich 37 Diözesen beteiligt.

Der eigens gegründeten Unterkommission der Deutschen Bischofskonferenz „Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch“ war es wichtig, der Religiosität und Glaubenssuche der Menschen am Anfang des 3. Jahrtausends in Form von Liedern, Texten und Gebeten gerecht zu werden. Ebenso waren die Veränderungen der letzten 50 Jahren in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Sprachkultur Antriebskräfte für die Überarbeitung des „Gotteslob“. Der Strukturwandel der pastoralen Räume macht es nötig, Ehrenamtlichen, die sich in zunehmendem Maße auf dem Gebiet von Liturgie und Gottesdienst engagieren, Hilfen für die Gestaltung von gottesdienstlichen Feiern an die Hand zu geben.

Dr. Friedhelm Hofmann, Bischof von Würzburg und Vorsitzender der Unterkommission „Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch“, hat am 31. Januar 2013 den Andruck der ersten Auflage mit rund 3,6 Millionen Exemplaren gestartet. Der Stammteil des neuen Gotteslob umfasst rund 960 Seiten, zusätzlich wird es diözesane Eigenteile geben, die zwischen 240 und 340 Seiten umfassen.

Inhaltsübersicht

Das neue Gotteslob soll sowohl Begleiter für das private Glaubensleben sein als auch Hilfestellung und Anregungen für Feiern in Gemeinschaft geben. Da es in den Bistümern unterschiedliche Traditionen gibt, wird auch das neue Gotteslob aus einem gemeinsamen Stammteil und diözesanen Eigenteilen bestehen. Eine Neuerung ist das Schlagwortverzeichnis, das Hinweise und Erklärungen zu wichtigen Themen gibt.

Der Stammteil besteht aus drei Kapiteln. Für das Kapitel I „Geistliche Impulse für das tägliche Leben“ war es den Herausgebern wichtig, dem vielfachen Wunsch nach einer neuen, ästhetisch ansprechenden Darstellung nachzukommen.

Enthalten sind Vorlagen für die Feier in Familien und in kleineren Gemeinschaften (Gebetskreise etc.), u.a. auch ein Hausgebet für Verstorbene.

Das Kapitel II - Psalmen, Gesänge und Litaneien enthält Inhalte aller Epochen und Stile, von der Gregorianik bis zum Neuen Geistlichen Lied. Auswahlkriterien für die Aufnahme in das neue Gotteslob waren die Qualität von Text und Musik, die Übereinstimmung mit dem Glauben der Kirche und die Akzeptanz durch die Gemeinden. Darüber hinaus wurde Wert darauf gelegt „eingesungene“, also bekannte Gesänge zu erhalten. Die Hälfte der enthaltenen Gesänge ist mit einem „ö“ für „ökumenisch“ gekennzeichnet; sie entsprechen dem interkonfessionellen Konsens.

Hauptbestandteil des Kapitel III - Gottesdienstliche Feiern ist die Feier der Sakramente und Sakramentalien (zum Beispiel Segnungen oder Prozessionen). Aufgeführt ist nicht nur die Feier als solche: Es werden darüber hinaus Fragestellungen zur Bedeutung und zur Vorbereitung auf den Empfang des Sakraments beantwortet. Anleitungen für die Tagzeitenliturgie sind ebenso enthalten wie ein neuer Andachtsteil mit klassischen und neuen Themen sowie Anleitungen für die Feier des Wortgottesdienstes.

Gestaltung

Die Diözesanausgaben haben mit Stammteil (rund 960 Seiten) und diözesanem Eigenteil einen Umfang von bis zu 1.300 Seiten. Die Standardausgabe erhält einen grauen Einband, das Seitenformat entspricht nun der früheren Großdruckausgabe: 11,2 x 17 cm. Zu Beginn der einzelnen Kapitel sind rote Seiten mit Inhaltsangaben eingefügt.

Bei der Gestaltung wurde auf qualitative Wertigkeit und eine ansprechende Ästhetik geachtet. Enthalten sind sowohl traditionelle Bildmotive als auch 20 zeitgenössische Zeichnungen der Kölner Künstlerin Monika Bartholomé. Sie sollen Meditation ermöglichen und zur Auseinandersetzung mit den Buchinhalten anregen.

In der Vorbereitung befinden sich ein Orgelbuch und ein Klavierbuch. Die musikalische Begleitung von gottesdienstlichen Feiern soll auch denen ermöglicht werden, die keine professionelle kirchenmusikalische Ausbildung besitzen.

Entstehungsprozess

Nachdem die Deutsche und die Österreichische Bischofskonferenz sowie der Bischof von Bozen-Brixen im Jahr 2001 die Erarbeitung des neuen Gebet- und Gesangbuchs in Auftrag gegeben hatten, wurde ein Jahr später die Unterkommission „Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch“ der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz gegründet.

Ihr gehören unter dem Vorsitz von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann Vertreter der herausgebenden Bischöfe sowie Berater aus den Bereichen Liturgie, Kirchenmusik, Exegese, Spiritualität und Pastoral an. Mit einer Akzeptanzerhebung im Jahr 2003 hat sich die Kommission ein genaueres Bild von der Rezeption der Inhalte und den Wünschen der Pfarrgemeinden gemacht. Ab 2004 arbeiteten zehn Arbeitsgruppen u.a. an den Bereichen „Bereichen „Musik“, „Texte“ und „Gottesdienstliche Feiern“. Die Ergebnisse mündeten in eine Probepublikation, die in den Jahren 2007 und 2008 in 186 Pfarrgemeinden überprüft wurde. Nachdem die Herausgeberschaft der Bischöfe die Inhalte genehmigt und die Gottesdienstkongregation in Rom die „Recognitio“ erteilt hatte, begann im Januar 2013 der Druck.

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