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Gedanken zum November und seinen besonderen Feiertagen hat sich Gemeindereferent Bernd Müller gemacht.

Wie in vielen Kirchen liegt auch in der Kirche meines kleinen Heimatdorfs ein Album aus. Darin werden die Sterbebildchen eingeklebt und auf diese Weise an die Verstorbenen erinnert.
Als ich vor einiger Zeit selbst darin geblättert habe, hat dies zwei Dinge in mir ausgelöst. Zunächst stellte ich fest, dass ich fast ausnahmslos alle kannte. Dass ich mich fast in meine Kindheit zurück versetzt fühlte, wo diese Menschen in meiner Erinnerung ja alle lebendig waren. Und dann ein inneres Erschrecken darüber, dass all diese Menschen tatsächlich tot sind.
Was wir im Alltag lieber verdrängen, daran erinnern uns die verschiedenen Totengedenktage im November: Unser irdisches Leben ist endlich und wenn ein Mensch in jungen Jahren oder sehr plötzlich stirbt, dann ist das Erschrecken darüber umso größer.

Auch wenn wir in diesem Jahr Allerheiligen und Allerseelen nicht in gewohnter Weise begehen konnten, haben uns diese Feiertage doch etwas zu sagen:

Der 1. November erinnert mit dem Fest „aller Heiligen“, an die im Laufe der Jahrhunderte vergessenen Heiligen, aber auch an die Menschen, deren Leben vor Gott gelungen, also heilig war, die aber nie als Heilige offiziell bekannt wurden.

Allerseelen am 2. November zeigt uns: Die Kirche ist eine Gemeinschaft der Lebenden und der Verstorbenen. Wir beten für unsere Verstorbenen und wissen uns mit ihnen verbunden. Als Christen dürfen darauf vertrauen, dass ihre Seelen bei Gott eine unsterbliche Heimat gefunden haben.

Was mir diese beiden Feiertage sagen?

Unser irdisches Leben ist begrenzt, aber ich bin von Gott gerufen, daraus etwas Gutes zu machen. (In Pfadfindersprache: Hinterlasse die Welt ein wenig besser, als du sie vorgefunden hast!)
Und: Der Tod hat nicht das letzte Wort, ich darf mich mit den Verstorbenen verbunden wissen und selbst darauf vertrauen, einmal bei Gott gut aufgehoben zu sein.

Foto: Wunibald Wörle
In: Pfarrbriefservice.de

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