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Dank für jahrzehntelange Pilgerführung nach Walldürn – Man braucht nicht nach Santiago zu pilgern, um sich selbst zu finden, das gelingt schon auf dem Weg nach Walldürn. Fünfunddreißig Pilger brachen am Freitag nach Fronleichnam frühmorgens um 4 Uhr in Kist auf und machten sich auf die über fünfzig Kilometer lange Wallfahrt zum Heiligen Blut nach Walldürn über Gerchsheim, Großrinderfeld und Tauberbischofsheim. Am Freitagabend hatten die Pilger Walldürn erreicht, die Rückkehr nach Kist verlief in zwei Tagesetappen.

Nachdem die Wallfahrer Walldürn erricht hatten und den Rückweg angetreten hatten, war es am Samstag Zeit, jemandem zu danken, der seit Jahrzehnten die Wallfahrt organisiert hat: Klaus Dieter Philipp wurde für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit als Pilgerführer mit einem Pilgerstab geehrt.

,,Insgesamt 32 Mal bist Du nach Walldürn gepilgert, davon 31 Mal als Pilgerführer", sagte Friedbert Reinhart, der Klaus Dieter Philipp als Pilgerführer ablöst. ,,Was unter Deiner Leitung organisatorisch entstand, können nur diejenigen so richtig beurteilen, die vor Deiner Zeit, wo Du noch kein Pilgerführer warst, mit gewallt sind." Denn die Aufgabe des Pilgerführers ist vielfältig: Neben der Führung der Pilger muss er für die Wallfahrt werben, die Pilgermesse abstimmen, Unterkünfte reservieren, Mahlzeiten vorbestellen und vieles mehr. Welchen Weg nehmen wir, wenn es regnet? muss während der Wallfahrt entschieden werden. Was tun bei Gewitter? Von besonderen Vorkommnissen ganz zu schweigen: So hatte sich am Marodiwagen, der das Gepäck und müde Pilger transportiert, einmal ein Rad gelöst, wusste Friedbert Reinhart zu berichten - zum Glück in der Nähe des Wagenbesitzers, der rasch zur Stelle war, um alles zu reparieren. Einmal ging ein Pilger verloren: ,,Es gab große Aufregung, er wird doch nicht umgebracht worden sein. Suchen wir nach ihm? Rufen wir die Polizei an?"

Klaus Dieter Philipp bestätigte: Zu einer Wallfahrt gehört Pilgern und Beten - aber ,,am Abend sind die Wallfahrer müde und hungrig und wollen ins Bett!" Wenn eine Wallfahrt gelingen solle, müsse auch für das leibliche Wohl gesorgt sein.

Eigentlich hätte der Pilgerstab schon vor einigen Jahren für fünfundzwanzigmaliges Pilgern überreicht werden sollen. Aber, sagte Friedbert Reinhart, ,,in Deiner Bescheidenheit hast Du diesen nicht bei der Wallfahrtsleitung in Walldürn beantragt." Deshalb ,,möchten wir Dir heute, als Dank für Deine 31 Jahre als Pilgerführer, den Pilgerstab in Gold überreichen. Bleichzeitig ernennen wir Dich zu Ehrenpilgerführer. Wir sagen vergelt's Gott und wünschen Dir weiterhin Gottes Segen."

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