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Die aktuellen Informationen und Gottesdienste finden sich wieder in der neuen Ausgabe unseres kleinen Pfarrbriefs. Er liegt zum Mitnehmen in der Kirche aus.

Katholische Kirchengemeinde Reichenberg


 Wer die Heiligen entdeckt,

wird auch wieder zur Kirche finden

Allerheiligen und Allerseelen laden uns ein, uns wieder mehr mit den Heiligen und mit überzeugten Christen unserer Zeit zu beschäftigen, damit wir tiefer erkennen können, worauf es in unserem christlichen Leben ankommt und was Kirche eigentlich meint. Am Beispiel von Edith Stein (1891 – 1942) können wir zum Beispiel erkennen, wie tiefer christlicher Glaube zur Versöhnung führt. Denn Edith Stein, oder mit dem Ordensnamen Schwester Theresia Benedicta vom Kreuz, Karmelitin, ist im nachhinein durch den Übertritt vom jüdischen zum katholischen Glauben zum Zeichen der Versöhnung zwischen Juden und Christen geworden.

Die Juden gedenken jedes Jahr der zweimaligen Zerstörung des heiligen Tempels in Jerusalem: das erste Mal durch die babylonische Eroberung und das zweite Mal durch die römische Brandschatzung im Jahre 70, beide Male soll es jeweils der gleiche Tag gewesen sein. Der Tempel zu Jerusalem war das Kostbarste, was das Judentum besaß. Noch heute trauern die Juden um den Untergang des Tempels in einer eigenen Liturgie. Auf die Frage, warum heute noch Trauer, die Antwort: Wir trauern nicht nur um den Untergang des Tempels, sondern um alle Menschen, die zur Ehre Gottes und zur Heiligung seines Namens ihr Leben dahingegeben haben, bis hin zu den sechs Millionen, von den Nazis umgebracht.

Es besteht schon eine tiefe Beziehung zwischen dem Namen „Jude“ und dem Gottesnamen, dass Jude heißt: G o t t d a n k e n.

Für das Judentum schwingen Geschichte und Gegenwart ineinander und umgekehrt: vom Jetzt fällt ein Licht auf die Geschichte. In der liturgischen Feier sind für den Juden auch die Leiden der Gegenwart präsent. Und so wählte Edith Stein ganz bewusst als Ordensnamen „Schwester Theresia Benedicta vom Kreuz. Sie fühlte sich hineingenommen in das Kreuzesleiden um ihres jüdischen Volkes willen. Schon in ihrem Geburtsdatum lag ein tiefer Sinn: ihr Geburtstag fiel auf das V e r s ö h n u n g s f e s t der Juden.

Und dann können wir an ihren eigenen Worten erkennen, wie

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